BMW Werk Leipzig – Zentralbereich 100
Der Zentralbereich ist das Herzstück des BMW-Werkes. Er verbindet die drei Produktionsbereiche und wird förmlich von allen gebündelten Produktionsabläufen durchflossen. Die Architektur von Zaha Hadid orientiert sich an den verschiedenen Zugangsrichtungen und passt sich organisch an die Eigenheiten der Umgebung an, die sie in ein nahtloses Ganzes integriert. Sie ist von filigraner Leichtigkeit und vereint eine Vielzahl von Formen und Ausrichtungen sowie Oberflächen. Dafür konnte nur eine monolithische Stahlbetonkonstruktion gewählt werden. Für die OBAG war der Bau des Zentralbereiches die größte Herausforderung in ihrer bisherigen Firmengeschichte. Dass sie so gut gemeistert wurde, zeugt von der Leistungsfähigkeit und dem hohen fachlichen Niveau der Mitarbeiter. Die hohen architektonischen Anforderungen an die Oberfläche mit horizontaler Brettstruktur, gekrümmten Flächen, scharfkantigen Ecken, gleichmäßigen Fugen und Ankerraster erforderten großes fachliches Können und Maßgenauigkeit. Die außerordentliche Fließfähigkeit des SVB und die damit verbundenen enormen Betondrücke stellten hohe Anforderungen an den Schalungsbau und die Schalungsbauer. Die zum Teil extrem feingliedrige Bauweise, bei gleichzeitig hohem Bewehrungsgrad, machte den Einsatz von selbstverdichtendem Beton zwingend erforderlich. Ausgeklügelte Logistik und die echte Teamarbeit aller Beteiligten sicherten den Erfolg. Die geometrischen Formen der Gebäudeteile und der Durchlässe machten Zollstock und Bandmaß überflüssig. Ohne Vermessungsdienst ging gar nichts. Enge Termine und der hohe Zeitaufwand für den Schalungsbau forderten über lange Zeit einen durchgängigen Dreischichtbetrieb und eine gute Koordination der einzelnen Gewerke und Zulieferer.
Architekt/Planer:
Zaha Hadid – London/
ARGE Gesamtplanung (MPW und IFB)
Projektsteuerung:
ARGE Projektsteuerung (Assmann – Obermeyer)
Abmessungen:
Länge/Breite/Höhe
280 m / 90 m / 13 – 22 m
Grundfläche:
ca. 26 000 m²
Konstruktion:
- Monolithische Stahlbetonkonstruktion in Wandbauweise
- 7 Kerne als Treppenhäuser, verbunden durch Designwände
- in Teilbereichen gerundete/gekrümmte/geneigte Wände
- höchste Ansprüche an die Sichtbetonqualität
- Wände mit großen Öffnungen und geometrischen Sonderformen
- zwischengehangene Decken in unterschiedlichsten Höhen
- Brückenbauwerk als Verbindung zwischen Kern 7 und Nachbargebäude
Materialdaten:
- Beton: ca. 20.000 m³,
- davon ca. 5.500 m³ SVB
- Bewehrung: ca. 2.500 t Stabstahl,
- ca. 500 t Matten,
- ca. 27.000 Stück Schraubanschlüsse
- Wandschalung: ca. 38.000 m²,
- davon ca. 30.000 m² mit Sichtschalung
- Deckenschalung: ca. 13.500 m²
- Leerrohrsystem: ca. 9.000 m
Bauausführung:
ARGE Rohbau Zentralbereich
OBAG mbH Bautzen / Wolff & Müller ZN DD